ENZYKLOPÄDIE: Elektro-Fahrersitz-Gabelstapler

Elektro-Fahrersitz-Gabelstapler gibt es in Drei- und Vierradausführung.

 

► Dreiradausführung

 

Unter Elektro-Fahrersitz-Gabelstaplern (EFG) in Dreiradausführung, kurz Elektro-Dreiradstapler genannt, versteht man Gabelstapler, die vorne (lastseitig) mit zwei und hinten mit einem (Lenk-)Rad ausgestattet sind. Das Lenkrad kann als Einzel- oder als Zwillingsrad ausgeführt sein.

Es gibt auf dem Markt Konstruktionen von Elektro-Dreiradstaplern, bei denen entweder die Vorderräder oder das Hinterrad angetrieben sind. Beim Vorderradantrieb können die Räder von einem oder zwei Motoren angetrieben werden. Ob man Elektro-Dreiradstapler mit Vorder- oder Hinterradantrieb einsetzt, hängt von den Einsatzbedingungen ab. Der Vorderradantrieb bietet in der Regel bei Bergfahrt mit Last die bessere Bodenhaftung; der Hinterradantrieb wird dort bevorzugt, wo auf engstem Raum Paletten verstaut werden müssen.

 

Elektro-Dreiradstapler waren früher ausschließlich mit Vollgummireifen ausgerüstet, inzwischen haben sich Superelastik- und Luftreifen durchgesetzt.

 

Die Tragfähigkeiten der Elektro-Dreiradstapler reichen von 300 bis 2 000 Kilogramm, die Hubhöhen von 3.000 bis 7 000 Millimeter mit Schwerpunkt zwischen 3 500 und 5 000 Millimeter. Dreiradstapler mit Hinterradantrieb arbeiten mit einer Batteriespannung von 24 Volt (Tragfähigkeiten von 1 000 bis 1 500 Kilogramm), das Gros der Elektrostapler (Tragfähigkeiten von 1 250 bis 2 000 Kilogramm), das meist sowohl in Dreirad- als auch in Vierradbauweise erhältlich ist, mit 48-Volt-Batterien. In den Tragfähigkeitsklassen von 2 500 bis 5 000 Kilogramm dominiert die 80-Volt-Ausführung.

 

Wie andere Elektrogabelstapler werden auch Dreiradgeräte mit einer elektronischen Impulssteuerung für das Fahren und Heben ausgerüstet.

 

Ein wesentlicher Vorteil der Elektro-Dreiradstapler gegenüber den Modellen in Vierradausführung ist der kleinere äußere Wenderadius, der sich aus einem möglichen Lenkeinschlag von 90° ergibt.

 

► Vierradausführung

 

Elektro-Fahrersitz-Gabelstapler in Vierradausführung, kurz Elektro-Vierradstapler genannt, sind Gabelstapler mit vier Rädern, wobei die Treibachse (lastseitig) auch zwillingsbereift sein kann. Elektro-Vierradstapler sind immer mit einem Vorderradantrieb versehen. Der Antrieb erfolgt meist durch einen Fahrmotor und die Kraftübertragung wie beim Automobil über ein Differenzial. Auch Konstruktionen mit Zweimotoren-Vorderradantrieb – wie bei den Elektro-Dreiradstaplern – werden angeboten. Zudem gibt es wenige Modelle, bei denen ein einziger Motor für den Antrieb und die Betätigung der Hydraulik eingesetzt wird. Elektro-Vierradstapler waren früher fast ausschließlich mit Vollgummireifen (↑ Cushion-Reifen) versehen, sind aber mehr und mehr von Geräten mit Luftbereifung verdrängt worden. Anstelle der Luftbereifung wird oft zu Superelastikreifen gegriffen (Vollgummireifen für mehrteilige Luftreifenfelgen). Durch die größeren Reifendurchmesser werden Fahrbahnstöße besser aufgefangen. Ein Vorteil, der die Last und den Fahrer schont. Elektro-Vierradstapler sind für Tragfähigkeiten von bis zu 16 Tonnen ausgelegt, wobei der Hauptanwendungsbereich zwischen 1,5 und drei Tonnen liegt. Der genormte ↑ Lastschwerpunktabstand der Elektro-Vierradstapler liegt bei Tragfähigkeiten von bis zu 4 999 Kilogramm bei 500 Millimeter und ab 5 000 Kilogramm bei 600 Millimeter. Die Standardhubhöhe beträgt bis zu 10 000 Kilogramm Tragfähigkeit 3 300 Millimeter, darüber 5 000 Millimeter.

 

Die meisten in Deutschland verkauften Elektro-Fahrersitz-Gabelstapler beziehen ihre Energie aus 48-Volt-Batterien. Danach folgen die größeren Geräte mit 80-Volt- und dann die kleineren mit 24-Volt-Batterien. Nur gering vertreten sind Stapler mit 36- oder 72-Volt-Batterien.

 

Um Geräte mit einer kurzen Bauform fertigen zu können, hat man früher die Antriebsbatterie auf der Lenkachse platziert. Dadurch lag der Schwerpunkt relativ hoch. Ein Nachteil, der die Stabilität bei Kurvenfahrten stark beeinträchtigt hat. Dem begegnen die Hersteller heute, indem sie die Antriebsbatterie zwischen die Achsen setzen und dadurch den Schwerpunkt des Gerätes tiefer legen. So ist auch bei hoher Fahrgeschwindigkeit in Kurven eine gute Stabilität gewährleistet. Allerdings werden durch diese Konstruktion das Gerät, der Wenderadius und die Arbeitsgangbreite größer als bei Staplern, deren Batterie über der Achse liegt.