ENZYKLOPÄDIE: Fußboden

Bei der Beurteilung der Fußbodenqualität sind die Druckfestigkeit, elastische und plastische Verformung, Verschleißfestigkeit, innere Schalldämmung, Ebenheit und Gleitsicherheit zu beachten. Festigkeitsanforderungen beziehen sich zum einen auf Flächenbelastungen und zum anderen auf Punktbelastungen. Beim Berechnen der Bodenplatte ist der jeweils ungünstigste Fall anzunehmen. Bei Regalen resultieren die Kräfte aus dem Eigengewicht und dem Gewicht der eingelagerten Ladeeinheiten, die über die Fußplatten und Bodenholme der Regalständer auf den Estrich wirken.

 

Die Beschaffenheit des Fußbodens kann für den sicheren und störungsfreien Betrieb von Flurförderzeugen entscheidend sein. Beladene Flurförderzeuge erzeugen erhebliche Punktbelastungen, die in der Praxis immer wieder zur Ablösung von nicht geeigneten oder nicht fachgerecht aufgebrachten Beschichtungen führen.

 

Unbehandelter Sichtbeton bringt eine nicht zu vernachlässigende Staubbelastung aufgrund des unvermeidlichen Abriebes mit sich. Diese kann sich negativ auf die Qualität der in diesen Hallen hergestellten oder gelagerten Produkte auswirken.

 

Größte Beachtung ist der Ebenheit des Fußbodens zu schenken, vor allem in Lagern, die von Hochregalstaplern befahren werden (DIN 18202 und VDMA-Richtlinie). Zumal unzulässige Maßtoleranzen zu starken Mastneigungen und sogar zu Kollisionen zwischen Last und Regal führen können.

 

Auch die elektrostatische Aufladung von Fußböden kann – nicht zuletzt hinsichtlich des Explosionsschutzes – problematisch sein, da bei vielen Flurförderzeugen der Schlupf beim Anfahren unvermeidlich ist. Diesem Problem begegnen erfahrene Hersteller von Industriefußböden, indem sie den Beschichtungsmassen leitfähige Partikel beimengen.

 

Für die Messung der elektrischen Leitfähigkeit von elastischen Bodenbelägen gilt die DIN EN 1081 (Nachfolgenorm von DIN 51953).

↑ Bodenbeschaffenheit im Schmalganglager